Für meine heimische Server-Infrastruktur habe ich bisher stets auf Mac Minis gesetzt. Die sind klein, hübsch und leise. Und mit OS X Server im Nu aufgesetzt. Aber die visuelle Administrations-Oberfläche ist oft undurchsichtig und lässt viele Konfigurationen nicht zu. Setzt man stattdessen auf ein anderes Betriebssystem, muss erst das BIOS neu geflasht werden. Zum Beispiel mit rEFInd. Dazu kommt, dass sich Festplatten nur schwer austauschen lassen. Das 2009er Modell lässt sich nur mit Spachtel öffnen und beim 2011er ist der Austausch auch nicht leichter. Grund genug um nach neuer und offener gestalteter Hardware Ausschau zu halten.
Die Anforderungen an den neuen Server:
- möglichst leise
- einfacher Festplatten-Tausch
- Platz für mindestens 2 Festplatten
- Klein (muss in ein IKEA Expedit Regal passen)
- Günstig und sparsam im Stromverbrauch
Fündig wurde ich schliesslich bei Hewlett-Packard. Der HP ProLiant MicroServer N40L erfüllt alle Anforderungen und bietet statt den benötigten zwei Festplatten-Slots sogar derer vier.
Die wichtigsten Specs:
- AMD Turion™ II Neo mit 1.5GHz
- Bis zu 8 GB RAM (2 Slots)
- 4x 3.5“ HDD-Slots, 1x 5.25” LW-Slot
- Leise (22 dBA)
- 26.7 x 21.0 x 26.0 cm
- Reichlich Anschlüsse (7x USB 2.0, 1x eSATA)
- Günstig (aktuell CHF 339.— bei Digitec)
Ein weiterer Vorteil des N40L Microservers: HP vertreibt eine Remote Access Card (HP 615095-B21). Damit lässt mittels Webinterface die Stromzufuhr unterbrechen, das Bild übernehmen (Virtual KVM) und das Boot-Image verwalten. Eine Investition die sich lohnt, wie ich finde. Gekauft habe ich die Karte bei PCP.ch zum Preis von CHF 93.00.
Als NAS habe ich bereits ein Qnap TS–559 Pro+ im Einsatz. Speicherplatz ist somit kein Thema und ich betreibe den N40L deshalb nur mit 1x SSD (im MB882SP–1S–2B Gehäuse von ICY DOCK) und 1x HDD (als Backup) ohne RAID.
Der ProLiant N40L stand erst einige Stunden im Einsatz. Aber seine solide Verarbeitung, der geringe Stromverbrauch und das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis haben mich bereits überzeugt. Einzig die Lüfterlautstärke ist noch nicht wohnraumtauglich. Das Problem werde ich hoffentlich in den nächsten Tagen lösen, wenn die bei eBay geshoppten Teile eingetroffen sind.