Nach dem Release von Steam am 12. Mai 2010 hatte ich erst jetzt endlich Zeit mich durch den – zugegebenermassen noch recht übersichtlichen – Store von Steam zu klicken. Das Meisterwerk Portal gibt es übrigens bis zum 24. Mai noch kostenlos. Grund genug die Steam-App zu installieren. Sei es nur für diesen Titel.
Beim Stöbern im Store ist mir (wiedermal) Machinarium begegnet. Bisher bin ich dem Zeitfresser stets ausgewichen. Aber heute wurde ich schwach. Machinarium ist ein 2D Point-and-Click-Adventure der tschechischen Entwickler Amanita Design. Das Spiel erschien ursprünglich im Oktober 2009 und ist nun als Einzeltitel für 16,99€ im Steam-Store erhältlich. Es ist jedoch auch im Steam Play Indie Pack mit „And Yet It Moves“, „Galcon Fusion“, „Osmos“ und „World of Goo“ erhältlich. „And Yet It Moves“ habe ich noch nicht angespielt. Die anderen Games können jedoch durchaus begeistern. Mit einem Bundle-Preis von gerademal 18,99€ macht man bestimmt nichts falsch.
In Machinarium schlüpft man in die Rolle des kleinen Roboters Josef, welcher sich auf einem fernen Maschinenplaneten auf einem Schrottplatz wiederfinden. In seine Einzelteile zerlegt, muss sich Josef erst wieder zusammenbauen um sich anschliessend auf den Weg nach Machinarium City zu machen. In der Stadt angekommen warten eine Menge Rätsel auf den kleinen Roboter. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Die Geschichte kommt komplett ohne Sprache aus. Sämtliche Hinweise und Handlungen werden mit Gestik, Geräuschen und einfach gezeichneten Trickfilm-Sequenzen dargestellt. Gesteuert wird mit der Maus – einzig die Minigames lassen sich auch mit der Tastatur bedienen. Josef sammelt die aufgenommenen Gegenstände in seinem Bauch und kann sich stauchen und strecken. Das Inventar fährt ins Bild, wenn mit der Maus der obere Bildrand berührt wird.
Die Rätsel sind zwar anspruchsvoll aber stets logisch und fair. Und wer trotzdem einmal feststecken sollte, findet über das integrierte Hilfesystem den entscheidenden Hinweis. Jedoch nicht ohne zuerst ein Minigame zu absolvieren.
Leider war der Spass nach 4 Stunden bereits vorbei. Und ich habe mir oft gewünscht, dass ich aus dem Inventar aufgenommene Gegenstände mit einem Rechtsklick wieder dorthin hätte verschwinden lassen können. Doch da das Spiel in Flash programmiert wurde, begrüsste mich nach einem Rechtsklick nur der Flash-Dialog. Dies ist jedoch auch der einzige Kritikpunkt. Die liebevoll gezeichneten Umgebungen und die witzig animierten Charaktere lassen diese Macke rasch vergessen. Und auch der Sound kann mithalten. Wer Lust auf Rätselspass hat und die grauen Zellen wiedermal auf Touren bringen will, sollte unbedingt zugreifen.